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„Musik, Gedächtnis und Politik“ Konzert und Gespräch mit Amaury du Closel (Dirigent und Komponist), Maria Ostroukhova (Mezzosopran) und dem Orchestre Les Métamorphoses Paris

17. November 2021 um 17:00

Zu allen Zeiten wurden Musikschaffende, Künstlerinnen und Künstler, die sich gegen Unrecht, Menschenrechtsverletzungen und gegen totalitäre Systeme einsetzten, verhaftet, gefoltert und ermordet. Ihre Werke wurden vernichtet und dem ewigen Vergessen preisgegeben. – Und immer gab und gibt es auch Künstler, die sich dafür einsetzen, daß die Werke dieser Menschen nicht vergessen werden.

Der international renommierte Dirigent und Komponist, Amaury du Closel, gründete 2002 das Forum „Les Voix Etouffées“, „Erstickte Stimmen“ mit dem Ziel, die Namen dieser Künstler wieder in die Öffentlichkeit zu rufen und ihre Werke aufzuführen.

Dies soll aber nicht als reine Erinnerungskultur geschehen, in der die Werke in ihrem historischen Kontext gelassen werden. – Ihre Werke sind Mahnung dafür, daß es auch heute Menschenrechtsverletzungen, Antisemitismus, Rassismus und politische Unrechtssysteme gibt; – ja – in unserer Zeit zunehmen. Gerade in Deutschland, wo die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur erst zwei Generationen zurückliegen, ist es notwendig, der Shoa zu gedenken und die Erinnerungen daran wachzuhalten.

Unter dem Dirigat und im Gespräch mit Amaury du Closel spielt das Orchestre Les Métamorphoses Paris, Werke von Künstlern, die sich gegen Unrecht und für die Wahrung der Menschenrechte einsetzten und auch heute einsetzen.

Eintritt frei

Gefördert durch das Kulturförderprogramm der Europäischen Union.

In Zusammenarbeit mit der Johannes Wasmuth-Gesellschaft, dem Richard-Wagner Verband Bonn, der Bücherei der Ev. Erlöser-Kirchengemeinde und anderen Kooperationspartnern.

Wir danken Herrn Bernd Böcking für die großzügige Unterstützung.

Programm:

– Stefan Wolpe: Lied op. 7 Nr 2: Dekret Nr 2: An die Armee der Künstler (Majakovsky)

– Luciano Berio: O King

– Hanns Eisler: Kantate im Exil

– Hanns Eisler: Die römische Kantate

– Amaury du Closel: Stolpersteine (Deutsche Uraufführung)

– Emil Burian: Suite américaine

– Lior Navok: Found in a Train Station

– Hanns Eisler: Ballade von Nigger Jim

– Hanns Eisler: Song von Angebot und Nachfrage

Luciano Berio (1925-2003), italienischer Komponist. Widerstandskämpfer. Ging 1951 in die USA, wo er 1968 die Trauermusik „O King“ für den kurz vorher ermordeten Bürgerrechtskämpfer Martin Luther King schrieb.

Emil Burian (1904-1959), tschechischer Komponist. Inhaftiert in den KZs Theresienstadt, Dachau und Neuengamme. Nach dem 2. Weltkrieg komponierte er u.a. avantgardistische Opern, Kammer-, Schauspiel- und Filmmusik.

Amaury du Closel (*1956), französischer Dirigent. Komponist und Musikpublizist. Veröffentlichte 2005 unter dem Titel „Erstickte Stimmen. Entartete Musik im Dritten Reich “ eine umfassende Bestandsaufnahme über die in der NS-Zeit verfolgten Komponisten. Sein Werk „Stolpersteine“ wurde im Oktober 2021 in Paris uraufgeführt.

Hanns Eisler (1898-1962), österreichischer Komponist jüdischer Herkunft. Bekennender Kommunist. Schüler Schönbergs und enger Freund Bertholt Brechts. Kämpfte in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit seinen Liedern gegen Rassismus und gegen einen schrankenlosen Kapitalismus. Seine Exilkantaten über Texte von Ignazio Silone beschreiben den Zusammenbruch humanistischer Werte unter der nationalsozialistischen Diktatur.

Lior Navok (*1971), israelischer Komponist und Dirigent. Gast bei zahlreichen internationalen Musikfestivals. Setzte sich in mehreren Werken mit der Thematik des Holocausts auseinander.

Stefan Wolpe (1902-1972), deutscher Komponist jüdischer Herkunft. Floh als überzeugter Kommunist zuerst nach Palästina, später in die USA. Gehört zu den bedeutenden avantgardistischen Komponisten.

Anmeldung: Bis spätestens 10.11.2021 nur im CH-Büro, telefonisch oder per Mail unter Angabe Ihrer Kontaktdaten und ggfs. der Ihrer Gäste.

Ohne Anmeldung ist leider keine Teilnahme möglich!

Teilnahme:  Die Teilnehmerzahl ist limitiert und richtet sich nach der jeweils aktuell gültigen Allgemeinverfügung.

Es können nur Personen teilnehmen, die einen Nachweis über ihre vollständige Impfung, ihre Genesung oder ein negatives Testergebnis (nicht älter als 48 Stunden) vorlegen können.

Die Annahme der Anmeldungen erfolgt nach chronologischer Reihenfolge.

Sie werden benachrichtigt, falls Sie nicht teilnehmen können.

Die Veranstaltung findet unter strikter Beachtung aktuell geltender Hygiene- und Abstandsregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie statt.

Details

Datum:
17. November 2021
Zeit:
17:00
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltungsort

Historischer Gemeindesaal der Erlöser-Kirchengemeinde, Kronprinzenstr. 31, 53173 Bonn